Die Königin der Staudenrabatte
Eine Rose ohne Stacheln? Nein, die Pfingstrose aus der Familie der Paeoniacae (Pfingstrosenartige) hat herzlich wenig mit der bekannten Dauerblüherin aus der Familie der Rosacea (Rosenartige) gemeinsam.
Im Volksmund wurden früher Pflanzen nach ihrem äusseren Erscheinungsbild mit Bekanntem verglichen. Da im Mittelalter alles Runde den Zusatz „Apfel“ erhielt, wurde aus der Kartoffel ein Erdapfel und in der Kehle steckte der Adamsapfel usw. Weil die Blüte der Pfingstrose in ihrer ungefüllten Wildform tatsächlich einer Rose sehr ähnlich war, erhielt sie ihre heutige Bezeichnung.
Schon im Jahre 1410 ist im mitteleuropäischen Raum die Verwendung der Pfingstrose zu medizinischen Zwecken schriftlich dokumentiert – wie schon ihr Botanischer Name Paeonia officinalis vermuten lässt. Anfänglich von Benediktinern in ihren Klostergärten genutzt, hielt die hierzulande „Bauern-Pfingstrose“ genannte Paeonia officinalis schon bald in die Gärten der Landbevölkerung (Bauern) Einzug, wo sie wegen ihrem Nutzen als Heilpflanze und bestimmt auch wegen ihrer Schönheit und Langlebigkeit geschätzt wurde.
Bis auf wenige Ausnahmen ist weltweit der Ursprung der 30 Wildformen (Stauden-Pfingstrosen) im gemässigten eurasischen und ostasiatischen Raum zu finden. Selbst in Höhenlagen bis 1400 Meter ist sie zu finden. Die Heimat der Strauch-Pfingstrosen hingegen ist in China und weiter östlich gelegen.
Pfingstrosen aus China bis Portugal sind die Urahnen unserer heutigen Züchtungen. Die mittlerweile überraschend reiche Farben- und Formenvielfalt der Blüten bereitet jeden Frühling Glücksgefühle!
Auch wir und unsere Kunden in Säriswil sind ihrer Schönheit und Lieblichkeit erlegen und es freut uns sehr, Ihnen auch dieses Jahr ein auserlesenes Sortiment offerieren zu können.
Gattung / Art / Sorte | Beschreibung / Farben | Blütezeit |
---|---|---|
Paeonia officinalis „Alba Plena“ | Bauern-Pfingstrose, weiss gefüllt, 60-70 cm | sehr früh |
Paeonia officinalis „Rubra Plena“ | Bauern-Pfingstrose, purpurrot gefüllt, 60-70 cm | sehr früh |
Paeonia officinalis „Rosea Plena“ | Bauern-Pfingstrose, dunkelrosa gefüllt, 60-70 cm | sehr früh |
Paeonia lac. „Cytherea“ | Auffällig fluoresc. Rosa, halgefüllt,Peregrina-Hybride | sehr früh-früh |
Paeonia lac. „Coral Charm“(auf Bestellung) | Farbverlauf:krabbenrot bis hellgelb, 90-110 cm | früh |
Paeonia lac. „Edulis Superba“ | Kräftig rosa mit silberf. Rand, gross gefüllt,100 cm | früh |
Paeonia lac. „Flame“ | Einfaches korallenrosa, Peregrina-Hybr. , 100 cm | früh |
Paeonia lac. „Paula Fay“ | Flurescierendes Rosa!!, halgefüllt mit gelb.,80 cm | früh |
Paeonia lac. „Red Charm“ | Ähnlich P. Officinalis plena in rot, gefüllt, 70 cm | früh |
Paeonia lac. „Duchesse d.Nemerousse“ | Crème-weiss gefüllt, Ball, mittel, 80-90 cm | früh-mittel |
Paeonia lac. „Alexander Fleming“ | Blüte:dunkelrosa locker gefüllt, 80 cm | mittel |
Paeonia lac. „Dancing Butterfly“ | Violett-rosa, gross und ungefüllt, 70-80 cm | mittel |
Paeonia lac. „Festiva Maxima“ | weiss gefüllt mit roten Flecken, 100 cm ! | mittel |
Paeonia lac. „ Felix Crousse“ | Kugel karminrot stark gefüllt, 80 cm | mittel |
Paeonia lac. „Immaculee“ | Schneeweiss, Schale halbgef. 80 cm Vase! | mittel |
Paeonia lac. „Karl Rossfeld“ | Rotwein-rot gefüllt, starkwüchsig, reiche Blüte90 cm | mittel |
Paeonia lac. „Nipon Beauty“ | Japan. Blüte dunkelrote Schalen mit gelb, 80 cm | mittel |
Paeonia lac. „Sebastian Maas“ | Lilarosa, grosse gefüllte Blüte, 80-90 cm | mittel |
Paeonia lac. „Shirley Tempel“ | Farbwechsel:zartrosa aufblühend bis weiss, gefüllt | mittel |
Paeonia lac. „Victoire de la Marne“ | Karminrote grosse gefüllt Blüten, duft , 80-90 cm | mittel |
Paeonia lac. „Cora Stubbs“ | Japan.Blüte, dunkelrosa mit hellgelb, halbg.100 cm | spät |
Paeonia lac. „Inspecteur Lavergne“ | Echtes dunkelrot, gefüllt, viele knospen, 90 cm | spät |
Paeonia lac. „Kansas“ | Leuchtend karminrot, gefüllt, 90 cm | spät |
Paeonia lac. „Kricled White“ | Einfache weisse Blütenschale mit gelb, 80 cm | spät |
Paeonia lac. „Sarah Bernhard“ | Bekannt: Apfelblütenrosa, gefüllt gross, 90-110cm | spät |
ITOH-Hybriden/ Intersektionelle Pfingstrose | Meist halbgefüll. Blüten,13-22 cm gross,oft mit Farbwechsel | Mai-Juni |
Paeonia ITOH „Barzella“ | Halbgef.,zitronengelbe grosse Blüt. mit rotem Basaltfleck | mittel |
Paeonia ITOH „Border Charm“ | hellgelbe mittlere Blüten mit rotem Basaltfleck, 60-70cm | mittel |
Paeonia ITOH „Callie's Memory“ | Cremegelb zartrot angehaucht, grosse Blüten | mittel |
Paeonia ITOH „Canary Brilliants“ | Farbwechsel:sattes kanariengelb bis hellgelb, grosse Bl. | spät |
Paeonia ITOH „Cora Louise“ | Grosse cremeweisse Blüten mit violettem Basaltfleck | früh |
Paeonia ITOH „First Arrival“ | Grosse rasa bis rosa bis lavendelfarbene Blüten, Blickfang | mittel |
Paeonia ITOH „Hillary“ | Farbwechsel:gross,kirschrot bis creme, Sunset! | mittel |
Paeonia ITOH „Julias Rose“ | Farbwechsel:mittelgross,kirschrot orangegelb | spät |
Paeonia ITOH „Pastel Splendour“ | Einfache Blüte, cremerosa mit violett. Basaltfl., 50-60 cm! | mittel |
Paeonia ITOH „Prairie Charm“ | Mittelgrosse zitronengelbe Blüte mit Basaltfl. 60-70 cm | spät |
Paeonia ITOH „Scarlet Heaven“ | Einfache, grosse leuchtendrote Blüten. Reines rot! | mittel |
Pflanztiefe - Stauden-Pfingstrosen
Zu Grafik 1, als Erdschürfepflanze darf die Stauden-Pfingstrose nicht zu tief gepflanzt werden.
Die Augen am Wurzelstock sitzen nicht immer auf der gleichen Ebene. Das oberste Auge darf nicht mehr als 1 cm mit Erde bedeckt sein.
Pflanztiefe - ITOH-Hybriden / Intersektionelle Pfingstrosen
Zu Grafik 2, das oberste Auge der Intersektionellen Pfingstrosen sollte drei Finger mit Erde bedeckt sein. Sie werden genau wie Rosen gepflanzt.
Pflanztiefe - Strauch-Pfingstrosen
Da Strauch-Pfingstrosen auf einer Unterlage (Amme) aufgepfropft sind, muss die Veredelungsstelle mindestens 10 cm mit Erde bedeckt sein. Nur so kann sie eigene Wurzeln bilden und wird sich wüchsig und langlebig entwickeln.
Stauden-Pfingstrosen pflanzen (Bauern- und Edel-Pfingstrosen )
Bitte beachten Sie, dass sich die Pflanzanleitung für ITOH-Hybriden und Strauch-Pfingstrosen von den herkömmlichen Stauden-Pfingstrosen unterscheiden. Separate Erklärungen jeweils im Anschluss!
Vor der Pflanzung – die richtige Wahl des Standortes
Die Pflanzung am richtigen Standort ist ein wichtiges Kriterium für die gute Blühfähigkeit und Gesundheit der Pfingstrose. Wählen Sie nach Möglichkeit einen vorwiegend sonnigen und endgültigen Standort, denn Pfingstrosen werden äusserst ungern umgepflanzt. Als Staude kann sie jahrzehntelang am gleichen Ort wachsen und immer üppiger werden. Falls Sie in Ihrem Garten die Möglichkeit haben, wählen Sie ein Plätzchen, wo die Stauden zwischen 11 und 13 Uhr nicht in der heissen Mittagssonne stehen.
Stauden-Pfingstrosen pflanzen: Bereiten Sie ein Pflanzloch in der doppelten Topfgrösse vor. Lockern Sie den Untergrund und verbessern Sie einen Teil vom Aushub mit reifer Komposterde. Die Staude austopfen und bodeneben einsetzen. Die Lücken mit verbessertem Aushub auffüllen und sorgfältig andrücken. Angiessen und restlicher Aushub im Garten verteilen. WICHTIG: Vergewissern Sie sich, dass das oberste Auge ertastet werden kann. Siehe Grafik Bild 1: Pflanztiefe! Ob im Topf oder als wurzelnackte Pflanze, das unterste Auge sollte maximal 2 – 3 cm mit Erde bedeckt sein. Ein zu tiefes Pflanzen führt meist dazu, dass die Pflanze zwar üppig Blätter produziert, aber nur wenige oder gar keine Blüten. Denken Sie auch daran, dass sich die Erde meist noch etwas absenkt
Pflanzung : ITOH-Hybriden und Strauch-Pfingstrosen
Vor der Pflanzung – die richtige Wahl des Standort
Im Gegensatz zu den sonnenliebenden Stauden-Pfingstrosen sind Intersektionelle (ITOH-Hybriden) und Strauch-Pfingstrosen weniger anspruchsvoll was den Lichtbedarf angeht. Trotzdem sollten es nicht weniger als fünf Stunden Sonne pro Tag sein.
Rechnen Sie für eine Pflanze einen Platzbedarf von einem Quadratmeter ein. Im Gegensatz zu Strauch-Pfingstrosen entwickeln sich Intersektionelle ITOH-Hybriden deutlich schneller und der Platzbedarf muss von Anfang an berücksichtigt werden.
ITOH-Hybride pflanzen: Bereiten Sie ein Pflanzloch vor, dass die doppelte Topfbreite hat und mindestens eine Hand tiefer ist. Lockern Sie den Untergrund und geben Sie etwas gute Erde in das Pflanzloch. Platzieren Sie die vorsichtig ausgetopfte Pflanze so, dass der Inhalt drei Finger tiefer steht, als zuvor im Topf (Siehe Grafik 2: Pflanztiefe!). Also nicht bodeneben wie bei den Stauden-Pfingstrosen, sondern die Knospen sollen mindestens 3 Finger breit unter dem normalen Bodenniveau liegen. Füllen Sie danach aufgebesserte Gartenerde vorsichtig um und über die Staude und drücken Sie diese leicht an. Gut angiessen. Wegen ihrer Verwandtschaft mit den Strauch-Pfingstrosen haben die Pflanzen manchmal am Ansatz verholzende Teile – gehen Sie trotzdem wie beschrieben vor, auch wenn diese Teile mit Erde bedeckt werden. Dadurch werden weitere schlafende Knospen aktiviert und ein üppiger Austrieb wird gefördert.
Pflanzung: Strauch-Pfingstrosen
Strauch-Pfingstrosen dürfen sogar noch tiefer als Itoh-Hybriden gepflanzt werden. Je nach Quelle sollten die Knospen 15 – 20 cm unterhalb des normalen Bodenniveaus liegen. Dies ist zwingend erforderlich, da die Strauch-Pfingstrosen für eine kräftige Entwicklung unbedingt auf „eigenen Wurzeln“ wachsen müssen. Strauch-Pfingstrosen sind wie Rosen aufgepfropft und lösen sich nach einigen Jahren von dieser Unterlage ab. Nur dann wir sie sich üppig gedeihen und Blühfreude entwickeln. Bitte etwas Geduld.
(Siehe Grafik 2: Pflanztiefe!)
Die Pfingstrose ist keine Diva – aber eine Königin ist sie schon. Als solches mag sie eher bescheidene Untertanen, die sie in gebührendem Abstand bewundern. Lassen Sie 40 bis 50 cm Platz für eine konkurrenzfreie Entwicklung.
Ideale Partner, die zeitgleich blühen, sind Geranium magnificum (blauer Pracht-Storchenschnabel), Frauenmänteli (Alchemilla mollis) oder zierliche Glockenblumen wie Campanula persicifolia in weiss oder blau. Perfekt sind auch grossblütiger Frühlingsmohn (Papaver orientale) und Lupinen, die jeweils in vielen Farben bei uns erhältlich sind.
Düngen und Pflege von Stauden-Pfingstrosen
Jährlich etwas reifen Kompost und eine kleine Gabe Hornspäne im Umfeld eingearbeitet, wird mit guter Entwicklung und Blühfreude belohnt. Wer keinen eigenen oder gekauften Kompost hat, kann im Frühling auch einen ausgewogenen Langzeitdünger, wie zum Beispiel Hauert „Gartensegen“ verwenden. Auch ein „Herbstdünger“ und etwas Hornspäne (im Frühling!) erfüllen den gleichen Zweck. Wichtig ist: Reichlich Kalium und wenig Stickstoff! Dies fördert die Standfestigkeit und Gesundheit.
Halten Sie den Fussraum unkrautfrei und platzieren Sie Begleitstauden nicht näher als 40 – 50 cm.
Auch wenn Pfingstrosen Sommertrockenheit klaglos ertragen, so sollte bei anhaltender Trockenheit im Frühling zusätzlich gegossen werde. Für den rasanten Austrieb und gute Blütenbildung benötigt die Pfingstrose viel Kraft. Wer üppig gefüllte Sorten im Garten schätzt, kann im Frühling mit einem Metall-Ring (Staudenstütze) die Mitte stabilisieren und verhindert so, dass die Staude bei starkem Regen und Wind unattraktiv auseinanderfällt. Wer schon einen älteren Horst hat, darf für einen prächtigen Blumenstrauss auch mal einige Stängel aus dem Mittelbereich herausschneiden. Siehe Tipps und Tricks
Nach dem Einziehen im Herbst sollte das Pflanzenmaterial der Stauden-Pfingstrosen bis zum Boden heruntergeschnitten werden. Genau wie beim hohen Gartenphlox empfiehlt es sich, sämtliches Schnittgut im Hausmüll (nicht auf dem Kompost!) zu entsorgen. Dies verhindert allfälligen Pilzbefall im Frühling.
Düngen und Pflege ITOH-Hybriden-Pfingstrosen
Itoh-Hybride und Stauden-Pfingstrosen unterscheiden sich in der Pflege nicht. Auch die Itoh-Hybriden werden im Herbst bodennah abgeschnitten. Blattkrankheiten sind selten ein Problem. Siehe Informationen zu Stauden-Pfingstrosen.
Düngen und Pflege Strauch-Pfingstrosen
Im Herbst dürfen bei den Strauch-Pfingstrosen nur die Blätter entfernt (keine holzigen Teile!) und im Hausmüll entsorgt werden. Blatthygiene ist auch hier wichtig. Ansonsten unterscheiden sie sich nicht von anderen Pfingstrosen.
Paeonia officinalis, hierzulande gebräuchlich unter dem Namen
„Bauern-Pfingstrose bekannt,“ ist meist als gefüllte Zuchtform im Handel
erhältlich.
Ab Anfang Mai erblüht sie als eine der Ersten der zahlreichen
Pfingstrosen-Arten.
Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimate, kommt sie und die zahlreichen wilden Verwandten von Portugal bis Albanien vor. Nicht selten im alpinen Raum zu finden, erklärt dies die gute Winterhärte und Ihre Abneigung gegen Staunässe. Ausserdem mögen Pfingstrosen während der Blütezeit keine hohen Temperaturen. Heisse Mittagssonne sollte wo möglich vermieden werden.
Der botanische Namen
Paeonia officinalis wurde erstmals 1753 durch durch Carl von Linné
veröffentlicht.
Die Artbezeichnung officinalis deutet auf die frühe Verwendung zu
medizinischen und kosmetischen Zwecken hin.
Weit verbreitet und beliebt und im Handel leicht erhältlich sind die gefüllte Paeonia officinalis „Alba Plena, Rubra Plena“ und „Rosea Plena“ in Weiss, Rot und kräftigem rosa.
Wildarten aus der ganzen Welt sind zwar gerade als Insektenmagnet wertvoll, jedoch sind sie im Handel nur schwer erhältlich.
Hier genannt werden
sollten nebst Paeonia officinalis (ungefüllt), Paeonia mascula helenica,
Paeonia mlokosewitschii, Paeonia peregrina, Paeonia mollis, Paeonia tenuifolia
und viele mehr.
Die milchweisse Pfingstrose (daher ihr Botanischer Name P. lactiflora) ist wohl schon züchterisch „veredelt“ vom chinesischen Kaiser als Geschenk an Napoleon bonaparte und dessen ersten Ehefrau Kaiserin mitgebracht worden. Egal - ob als Geschenk oder als Urform von Englischen „Pflanzenjägern“ Anfang des 19. Jahrhundert in Europa und später in Amerika eingeführt... fest steht, dass sämtliche Züchtungen unserer heutigen „Edel-Pfingstrosen“ mit dieser chinesischen Paeonia lactiflora verwandt sind.
Schon viele Jahrhunderte vor der Einfuhr in Europa wurden die chinesischen Pfingstrosen im asiatischen Raum geliebt und vermehrt. Insgesamt höher gewachsen als die eurasischen Wildarten oder unsere „Bauern-Pfingstrosen“, blühen Lactiflora-Züchtungen nicht nur später, sondern bei gutem Witterungsverlauf deutlich länger.
Es gibt unter den Edelpfingstrosen auch sehr früh und besonders spät blühende Sorten.
Diese Eigenart ermöglicht einen Blütenreichtum von Anfang Mai bis weit in den Juni. Nutzen Sie diesen Vorteil gestalterisch in ihrem Garten!
Vor fast 70 Jahren gelang
einem japanischen Züchter (Name:Toichi Itoh) die Kreuzung einer Stauden mit
einer Strauchpfingstrose. Diese wertvolle Weiterentwicklung vereinte nun die
guten Eigenschaften beider Sektionen: Paeonia latiflora x Paeonia lutea. Zu den
Vorteilen zählten besondere, neue Farbe und eine Blütengrösse wie sie bisher
nicht erreicht worden war. Die schnelle Entwicklung als Pflanze, der gefällige
und gesunde Wuchs sind weitere Merkmale die durch viel züchterisches Talent und
Geduld diese aussergewöhnliche Kreuzung hervorgebracht haben.
Nun staunen wir über Gelbschattierungen und Sonnenuntergang-Farben. Selbst violette Nuancen oder klares Rot ist nicht mehr nur für Raritätensammler erschwinglich.
Die meist einfachen bis halbgefüllten grossen (bis 20 cm Durchmesser) Blüten leuchten auffällig über saftig grünem Laub. Der hübsche Kleinstrauch wächst zugig und stabil bis etwa 90 cm und blühen von Mai bis weit in den Juni. Die Farbveränderung während der Blüte die je nach Züchtung und Frühlingstemperaturen stark schwankt, bringen spannende Kombinationen und bereiten viel Freude.
Aufgrund seiner Robustheit ist er bis in den Herbst eine Augenweide. Und das alles in einer Saison! Im Herbst darf er wieder vollständig zurückgeschnitten werden.
ITOH-Hybriden verlängern die Blütezeit und sind gestalterisch als Solitär oder auch in einer grösseren Staudenrabatte gut verwendbar.
Das Gartencenter Säriswil führt zurzeit keine Strauchpfingstrosen im Sortiment.
Blüten für einen Blumenstrauss abschneiden: Wählen Sie Stängel aus dem mittleren Bereich der Staude. Sobald die Knospen kräftig Farbe bekommen und gerade aufzugehen scheinen, können einige Stängel entnommen werden. Schneiden Sie den Stängel schräg ab und lassen Sie noch etwa 40 cm stehen. Verwenden Sie nur sauberes und scharfes Werkzeug. Schonen Sie Bestände, die jünger sind als drei Jahre, sonst kümmert Ihre Pfingstrose bald.
Krankheiten vorbeugen
Wie bereits erwähnt, kann der richtige Standort, eine ausgewogene Düngung und Pflanzenhygiene Krankheiten vorbeugen.
WICHTIG: Staunässe wird nicht vertragen und führt zu Krankheiten und Ausfall. In Regionen mit sehr lehmigen Böden (hoher Ton-Anteil) muss allenfalls Splitt in die Erde eingearbeitet oder in einer Pflanztiefe von 30 cm eine Drainageschicht eingebaut werden. Steht die Pflanze luftig und kann überschüssiges Regenwasser im Boden zügig abfliessen, steht einer guten Gesundheit nichts im Wege.
Auch wenn die Pfingstrose sehr winterhart und robust ist, so kann feuchtwarmes Wetter gelegentlich pilzliche Krankheiten wie die Blattfleckenkrankheit oder Grauschimmel fördern. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sogleich bis tief in das gesunde Gewebe. Bitte verwenden Sie hierfür sauberes scharfes Schneidwerkzeug, welches Sie nach der Arbeit sorgfältig mit heissem Wasser reinigen sollten. Der Dickmaulrüssler, dessen Anwesenheit durch seinen typischen „Buchtenfrass“ an den Blatträndern zu erkennen ist, verursacht meist nur einen optischen Schaden. Tauchen diese Fressspuren gehäuft und ebenfalls an weiteren Pflanzen auf, so sollte eine Bekämpfung der im Boden lebenden Larven vorgenommen werden. Diese fressen Wurzelteile ab und können biologisch leicht mit Nematoden bekämpft werden. Bei uns erhältlich.
Tipps und Tricks
Pfingstrose kümmert: Meiden Sie einen Platz, wo zuvor eine Pfingstrose gestanden ist. Hier haben sich über die Jahre im Boden Bakterien oder pilzliche Schaderreger angesammelt. Sie können eine neu gepflanzte Staude in ihrer Entwicklung stark hemmen. Allenfalls den Boden grosszügig austauschen und gleich mit einer schönen Portion Kompost die Erdmischung verbessern.
Oder zu junge Pflanzen werden für Blumensträusse ausgelichtet. Die Ernte schwächt die Staude.
Pfingstrose blüht nicht: Häufig werden Stauden-Pfingstrosen zu tief und Strauch-Pfingstrosen zu hoch eingepflanzt. Wenn der Standort ausreichend Sonne bietet, mindestens 5 Stunden, können Sie die ganze Pflanze im September aus dem Boden nehmen (siehe auch Umpflanzen). Verbessern Sie den Aushub mit reifem Kompost und etwas Herbstdünger. Pflanzen Sie die Staude nochmals korrekt gemäss Pflanzanleitung ein.
Pflanze blüht nicht: Zu wenig Sonne oder die Wasser- und Nährstoffkonkurrenz von nahe gelegenen Bäumen (näher als 4 Meter) ist zu hoch. Kann kein besserer Standort gefunden werden, empfehle ich eine deutlich stärkere Düngung. Verwenden Sie im Frühling eine grössere Portion mineralischer Langzeitdünger und im Spätsommer zusätzlich „Herbstdünger“. Sorgen Sie gerade während dem Austrieb für eine gute Wasserversorgung, denn nur so kann die Pflanze angebotene Nährstoffe wirklich verwerten.Eine Gabe flüssigen „Blütendünger“ (zum Beispiel von Maag) während dem Austrieb kann ebenfalls hilfreich sein. Auch bei Taglilien kann diese Extradüngung erstaunliche Blühfreude hervorrufen. Bitte wenden Sie diese Methode nur bei gesunden und vitalen Pflanzen an, damit die Pflanze sich nicht zu sehr verausgabt.
Alte Bestände teilen oder umpflanzen: Pfingstrosen können bei guter Pflege jahrzehntelang am gleichen Standort gedeihen. Sollten doch einmal grössere Bestände geteilt werde, empfiehlt sich der September für diese Aufgabe. Trennen Sie den Horst in Teilstücke mit 3 – 5 Augen (Siehe Bild-Pflanztiefe). Nur so geteilte Pflanzen sind in der Lage schnell, meist schon im Folgejahr, wieder zu blühen.