Süsse Wilde

03. Okt 2017

Lassen Sie sich verführen von den herrlichen, ursprünglichen Aromen der Wildfrüchte. Verschiedene Arten bringen nicht nur leckere und gesunde Früchte hervor, sondern sind auch attraktive Gehölze für Gärten und Terrassen.

Zumeist handelt es sich bei Wildobst um einheimische Pflanzen. Sie sind damit auch sehr wertvoll für die einheimische Fauna, für verschiedene Insekten, Vögel und andere Tiere. Ihre Blüten locken Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an. Die Blätter dienen zahlreichen Käfern und Raupen als Nahrung, und die Früchte sind nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei Vögeln, Eichhörnchen usw. beliebt.

Ein grosser Vorteil der Wildobstarten gegenüber anderen Nutzpflanzen ist, dass sie sich über Jahrtausende an die hiesigen Standort- und Witterungsverhältnisse angepasst haben. Sie sind damit robust und pflegeleicht. Viele Wildobstarten sind nicht nur nützlich, sondern haben auch einen hohen Zierwert. Denken Sie nur an die herrlichen Blütendolden des Holunders, an die leuchtend roten Beeren der Kornelkirsche oder an die feurige Herbstfärbung des Sauerdorns. Jetzt im Herbst ist die Auswahl an verschiedenen Wildfrüchten in unserer Baumschulabteilung besonders gross. Der Herbst ist zudem eine ideale Pflanzzeit für Gehölze. Die Pflanzen wachsen jetzt noch gut an, und Sie können sie im nächsten Jahr schon in vollen Zügen geniessen.

In der Vergangenheit sind die Wildfrüchte etwas in Vergessenheit geraten oder standen sogar in Verruf, dass damit «nichts Rechtes» zubereitet werden könne. Weit gefehlt! Gourmets und Spit-zenköche haben das Wildobst wiederentdeckt und bereiten damit raffinierte Kompotte, Konfitüren, Gelees, Säfte, Sirups, Edelbrände usw. zu, die dann in der kreativen Küche weiterverwendet werden. Aber natürlich können Sie sich auch «nur» an den Pflanzen erfreuen und die Ernte der gehaltvollen und gesunden Früchte den Tieren überlassen – oder sie mit ihnen teilen.

Schlehe

Die schwarzblauen Früchte der Schlehe (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn genannt, können nach dem ersten Frost zu Saft, Mus oder Konfitüre verarbeitet werden. Unzählige Schmetterlinge können die Schlehe nutzen, und Vögeln dienen die bedornten Zweige als sichere Nistgelegenheit.

Sanddorn

Als eigentliche Vitaminbomben können die Beeren des Sanddorns (Hippophae rhamnoides) bezeichnet werden. Sie werden zu Sirup, Konfitüre usw. verarbeitet. Für den Beerenansatz muss mindestens eine männliche Pflanze zu den weiblichen gepflanzt werden.

Felsenbirne

Die wohlschmeckenden Früchte der Felsenbirne (Amelanchier rotundifolia) können frisch verzehrt oder zu Konfitüre verarbeitet werden. Reifezeit ist ab Juli. Neben den weissen Blütentrauben im April ist auch die braunrote Herbstfärbung schön.

Kornelkirsche

Gut bekannt als früh blühender Zierstrauch, bringt die Kornelkirsche (Cornus mas) rote Früchte mit hohem Vitamin-C-Gehalt hervor. Die süss-säuerlich schmeckenden Beeren können ab August/September zu Gelee, Konfitüre oder Kompott verarbeitet werden

Schwarzer Holunder

Mit den Blüten wie auch mit den Beeren des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) kann Sirup hergestellt werden. Aus den Beeren entstehen ausserdem Saft oder Konfitüre. Erntezeit ist von August bis September. Gute, spät blühende Bienenweide.

Sauerdorn

Aus den gelben Blütentrauben im Mai entwickeln sich am Sauerdorn (Berberis vulgaris) bis im Oktober kleine, leuchtend rote, säuerlich schmeckende Beeren. Der bedornte Kleinstrauch kann gut auch als Heckenpflanze verwendet werden.