Es summt im Paradies

05. Jun 2018

Nach vielen Jahren der Gartengestaltung mit englischem Rasen und strengen Formen geht der Trend heute wieder mehr in Richtung Natürlichkeit, grosse Pflanzenvielfalt und Fördern von Nützlingen. Ein Naturgarten und eine gute Gartengestaltung müssen dabei kein Widerspruch sein.

Allerdings gilt es, die persönliche Einstellung zu «Schönheit» und «Ordnung» zu überdenken. So ist es in einem Naturgarten wichtig, dass etwas Laub liegen bleibt, dass vertrocknete Pflanzenstängel auch einmal stehen bleiben und sogar ganz gezielt Asthaufen angelegt werden, denn all dies sind wertvolle Lebensräume für Insekten und andere Tiere. Neben Platz zum Verweilen und Geniessen bietet der Naturgarten vor allem eins: Es gibt hier ganz viel zu erleben und zu entdecken! Und dies ist nicht nur für Kinder faszinierend. Durch das Anlegen eines Naturgartens entstehen kleine Paradiese für Pflanzen, Tiere und Menschen. Bei der Anlage eines Naturgartens sollte darauf geachtet werden, dass dieser in die natürliche Umgebung eingebettet ist. Das heisst, man prüft, welche Art von Lebensräumen sich die Natur an diesem Standort schaffen würde. Denn je näher die geschaffenen Lebensräume den natürlichen sind, umso weniger muss später korrigierend eingegriffen werden. Verwendet werden wenn immer möglich einheimische Pflanzen. Das Sortiment und die Vielfalt sind grösser, als man im ersten Moment denken mag. Ein Naturgarten befindet sich im Kreislauf der Natur und diese verändert sich laufend. So ist er niemals statisch und entwickelt sich über die Jahre. Immer wieder gibt es Neues zu entdecken.

Unser Tipp: In einem Naturgarten geht es darum, ein biologisches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen zu erreichen. Dies bedingt die gezielte Förderung von Nützlingen, heisst aber auch, dass Pflanzenschutz nur betrieben werden sollte, wenn er absolut notwendig ist. Nicht vergessen dürfen wir, dass Lauspopulationen Meisen, Marienkäferlarven und vielen anderen Tieren als Futter dienen. Die Natur braucht für die Regulierung manchmal etwas Zeit; als Besitzer eines Naturgartens sollte man deshalb ab und zu etwas Geduld mitbringen. Wenn eine lokale Bekämpfung von Schädlingen notwendig wird, sollte unbedingt auf Bio-Produkte zurückgegriffen werden, um das Gleichgewicht so wenig wie möglich zu stören.

Wegwarte

Die hellblauen Blüten der Wegwarte (Cichorium intybus) werden gerne von Bienen besucht. Zusammen mit Schafgarben und Disteln ist sie ideal für Wegränder und Kiesflächen.

Trockenmauern

Trockenmauern oder auch nur einfache Steinhaufen werden von Eidechsen, Insekten und anderen Tieren besiedelt. Sie dienen als Unterschlupf, Nahrungsreservoir und Besonnungsplatz.

Seerose

Wasser bietet Lebensräume für verschiedene Pflanzenarten und Tiere. Die Besiedelung mit Libellen, Amphibien und anderen Wassertieren erfolgt in der Regel von alleine.

Alpen-Distel

Alpen-Distel (Eryngium alpinum)

Tolle Schmetterlingsstaude. Blüte von Juli bis August. Sie wird 60 – 70 cm hoch und liebt sonnige Lagen.

Zypressen-Wolfsmilch

Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) 

Sie blüht von Juni bis Juli und wird 25 – 30 cm hoch. Für sonnige bis halbschattige Standorte.

Blut-Weiderich

Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)

Die 80 – 100 cm hohen Blütenkerzen erscheinen von Juli bis September. Für Teichrand und Schnitt.

Sumpf-Vergissmeinnicht

Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris) 

Ein unermüdlicher Dauerblüher von Mai bis September. Es breitet sich gerne aus, wird 40 cm hoch.

Alpen-Akelei

Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) 

Blüht von Mai bis Juni und wird 30–40 cm hoch. Für sonnige bis halbschattige Wildpflanzenbeete; für die Vase.