Frühe Juwelen
17. Jan 2017
Wenn sich in der Natur noch kaum etwas regt, schiebt eine ganz besondere Pflanze bereits ihre Blütenköpfe aus dem Boden: die schneeweisse Christrose. Auch die exotisch anmutende Palmwedel-Nieswurz ist bereits zum Leben erwacht. Und je nach Witterung bereits ab Februar beginnen auch die Lenzrosen zu blühen.
Diese überraschend frühe Blütenpracht verdanken wir den verschiedenen Arten der Pflanzengattung Helleborus. Es sind mehrjährige, ausdauernde und pflegeleichte Stauden, die im Garten einen sonnigen bis halbschattigen Platz und humosen Boden ohne Staunässe schätzen. Sie können aber genauso gut in Gefässe auf einer Terrasse gepflanzt werden oder den Hauseingang verschönern, bis ihre Blütenpracht von Zwiebelpflanzen wie Tulpen und Narzissen oder vom Sommerflor abgelöst wird.
Die bekannte weisse Christrose (Helleborus niger) blüht als Erste. Je nach Schnee- und Höhenlage bringt sie bereits im November die ersten Blüten hervor. Ihren Namen soll sie folgender Geschichte verdanken: Ein armer Hirte machte sich auf nach Bethlehem, zum Christuskind. Da er kein Geschenk hatte, weinte er bitterlich. Die Tränen, welche zu Boden fielen, verwandelten sich in Blumen so schön wie Rosen. Der Hirte hatte ein wundervolles Geschenk: die «Christ-Rose».
Bereits im Herbst entwickeln sich die Blütenknospen der einheimischen Palmwedel-Nieswurz (Helleborus foetidus). Die glockenförmigen, hellgrünen Blüten sind mit einem purpurroten Rand verziert. Sie öffnen sich zwischen Januar und April.
Etwas später beginnen die Lenzrosen (Helleborus orientalis) zu blühen. Ab Februar bis in den April hinein erfreuen sie uns mit ihren grossen Blüten in verschiedenen Farben. Es gibt sogar gesprenkelte Sorten, deren Blüten wie von einem Künstler gemalt aussehen, oder Sorten mit gefüllten Blüten. Die ledrigen, handförmig geteilten Blätter sind immergrün und eignen sich auch für die Floristik. Lenzrosen wachsen gerne ungestört und bilden mit der Zeit schöne Bestände.
Wer eine Rabatte voll Lenzrosen (Helleborus orientalis) im Garten hat, darf sich glücklich schätzen. Lässt man die Pflanzen ungestört wachsen und versamen, bildet sich innert weniger Jahre ein dichter Bestand.
Die Palmwedel-Nieswurz (Helleborus foetidus) ist eine exotisch anmutende, jedoch einheimische Pflanze. Die Blüten entwickeln sich bereits im Herbst und beginnen sich im Laufe des Winters zu öffnen. Höhe 40 – 50 cm.
Aus der Nähe betrachtet offenbart sich die ganze Schönheit der Helleborus-Blüten. Zwischen den fünf Blütenblättern arrangieren sich die Staubblätter und Narben wie eine kleine Krone.
Die schneeweisse Christrose (Helleborus niger) beginnt in mildem Klima schon um Weihnachten zu blühen und wird deshalb oft auch als Weihnachtsrose bezeichnet. An geschützten Standorten setzt sie ihre Blüte bis Ende Februar fort.
Die Orientalische Nieswurz, wie die Lenzrose auch heisst, wird in einer Vielzahl von Farben und Zeichnungen angeboten. Von besonderem Reiz sind weisse Blüten mit ausgeprägter Zeichnung.
Besonders schön kommen Christ- und Lenzrosen zur Geltung, wenn sie gepflückt und in eine Schale mit Wasser gelegt werden. Eine herrliche Dekoration, die den Frühling schon im Winter ins Wohnzimmer bringt.